Thomas Hettche, geboren am 30. 11. 1964 in Treis bei Gießen, studierte von 1984 bis 1991 Germanistik und Philosophie in Frankfurt/M. (Abschluss als Magister artium mit einer Arbeit über den Augenblick als Kategorie ästhetischen Empfindens in Robert Musils „Der Mann ohne Eigenschaften“); nach dem Studium freier Schriftsteller. Von 1992 bis 1996 in Stuttgart, Rom und Berlin. 1993 Geburt der Tochter Antea. Von 1997 bis 2005 wieder in Frankfurt/M., dann wieder in Berlin. Neben literarischen Veröffentlichungen journalistische Arbeiten. Von 1995 bis 1999 Mitglied der Jury des Klagenfurter Ingeborg-Bachmann-Preises. Zahlreiche Stipendien (u.a. des Literarischen Colloquiums Berlin, der Akademie Schloß Solitude, des Deutschen Literaturfonds, der Villa Massimo und der Villa Aurora). 1999 Promotion zum Dr. phil. mit dem Band „Animationen“. Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung (ab 2015). Homepage http://www.hettche.de.
* 30. November 1964
von Timo Kozlowski
Essay
In Thomas Hettches Werk sind Körper und Intellekt gleichermaßen bedeutsam. Der Intellekt zeigt sich in seinen Texten durch die stellenweise nur mühevoll entschlüsselbaren Spiele mit der Erzählperspektive und durch intertextuelle Bezüge. Dabei greift er immer wieder auf sehr körperbetonte Bilder zurück. Körperlichkeit ist ein wiederkehrendes Motiv in Hettches Texten; er gehört damit zu einer Reihe junger Autoren, die Mitte der 1990er Jahre den Körper in ...